Der steigende Bedarf an Zustellungen in der letzten Meile der Logistik hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und den städtischen Verkehr. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens McKinsey und dem World Economic Forum wird die Anzahl der Zustellungen bis 2030 um 78 Prozent steigen, was zu einem Anstieg von Lieferfahrzeugen und CO₂-Emissionen führen wird. Gleichzeitig hat die EU das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu sein. Um diese Herausforderungen anzugehen und eine nachhaltige Logistik zu schaffen, spielen Elektromobilität und grüne Logistik eine wichtige Rolle.
Grüne Logistik bezeichnet Maßnahmen und Strategien, die darauf abzielen, die Umweltauswirkungen von Logistikprozessen zu reduzieren und diese nachhaltiger, ressourceneffizienter und klimafreundlicher zu gestalten. Angesichts des prognostizierten Anstiegs der Zustellungen in der Last-Mile-Logistik und der damit verbundenen Zunahme von Lieferfahrzeugen auf den Straßen ist es entscheidend, dass der Transport- und Logistiksektor seine CO₂-Emissionen verringert, um den Zielen des Klimaschutzes gerecht zu werden.
Ein Nachhaltigkeitsbericht ist ein wichtiger Schritt, um die eigenen CO₂-Emissionen zu quantifizieren und zu verstehen, wie viel CO₂ ein Unternehmen tatsächlich ausstößt. Über die Nachhaltigkeitsberichterstattung informiert ein Unternehmen über seine Corporate Sustainability Responsibility (CSR) Strategie und legt in regelmäßigen Abständen seine Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit offen. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskommunikation.
Die Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) auf EU-Ebene hat dazu geführt, dass große Unternehmen ab dem Geschäftsjahr 2024 verpflichtet sind, Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen und ihre CO₂-Emissionen zu quantifizieren. Die CSRD legt einheitliche Standards für Nachhaltigkeitsinformationen fest und zielt darauf ab, Nachhaltigkeit integral zu behandeln und finanziellen Themen schrittweise gleichzustellen. Kleine und mittlere kapitalmarktorientierte Unternehmen haben die Möglichkeit, die Anwendung um zwei Jahre zu verschieben. Nicht-EU-Unternehmen sind ebenfalls betroffen, wenn sie bestimmte Schwellenwerte überschreiten.
Die Umstellung auf Elektromobilität ist ein Schlüsselelement, um CO₂-Emissionen im Transport- und Logistiksektor zu reduzieren. Elektrofahrzeuge haben im Betrieb keine CO₂-Emissionen und können mit erneuerbaren Energien aufgeladen werden, was den CO₂-Fußabdruck weiter reduziert. Obwohl Elektrofahrzeuge in der Anschaffung oft teurer sind, können langfristig Einsparungen bei den Betriebskosten erzielt werden. Hierbei bietet sich eine TCO-Betrachtung an: Die Berechnung des Total Cost of Ownership hilft dabei, die direkten und indirekten Kosten eines Elektroautos mit den eines Verbrenners gegenüberzustellen. Dabei werden Energiekosten ebenso wie Wartung und Reparatur, Kfz-Steuern und weitere Fixkosten mit einbezogen.
Laut der Bundesvereinigung Logistik (BVL) kann der Einsatz von Elektromobilität in leichten Nutzfahrzeugen bis 7,5 Tonnen zu einer Reduzierung von 90 % der CO₂-Emissionen führen. Durch die Nutzung von Akkus und Betriebsstrom aus erneuerbaren Energiequellen kann sogar eine Reduzierung um 100 % der CO₂-Emissionen erreicht werden. Bei schweren Lastkraftwagen über 12 Tonnen kann der Einsatz von Elektromobilität zu einer Reduzierung von 74 % der CO₂-Emissionen führen.
Die beginnende oder erweiterte Elektrifizierung der Flotte kann eine herausfordernde Angelegenheit sein. So ist es umso wichtiger, dass bereits im Vorfeld vorausschauend geplant wird, um eine ganzheitliche und nachhaltige Logistikplanung erfolgreich zu implementieren. Hierbei können virtuelle Planungstools Unternehmen dabei unterstützen, ihre Logistikprozesse zu optimieren und unnötige Transporte zu vermeiden. Durch den Einsatz von Simulationstools können verschiedene Szenarien durchgespielt und die bestmögliche Lösung gefunden werden, die sowohl die betrieblichen Anforderungen als auch die Nachhaltigkeitsziele erfüllt.
Ein vereintes Flotten- und Lademanagement unterstützt dabei, CO₂-Emissionen durch Elektrofahrzeuge zu reduzieren, indem es eine effiziente Nutzung der Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur gewährleistet. Durch Echtzeitdaten über Fahrzeugstatus und Ladezustand der Batterien können Routen und Ladevorgänge optimiert werden, um den Energieverbrauch zu minimieren. Durch die Kombination aus Flotten- und Lademanagement können zielgerichtetere Entscheidungen darüber getroffen werden, wie und wann die Fahrzeuge aufgeladen werden.
Intelligente Lademanagementsysteme ermöglichen es, über fortschrittliche Dashboards und Kontrollsysteme jederzeit einen umfassenden Einblick in die Elektroflotte zu erhalten. Ein vereintes Flotten- und Lademanagement kann somit nicht nur die CO₂-Emissionen verringern, sondern auch die Effizienz im Transportprozess steigern und somit Kosten senken.
Die Ladeinfrastruktur kann so gesteuert werden, dass Elektrofahrzeuge vorrangig mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Solar- oder Windkraft geladen werden, wenn dieser verfügbar ist. Mithilfe von Wetterprognosen können die Solarerträge für die nächsten 24 Stunden genau vorhergesagt werden. Durch eine aktive Integration der Photovoltaik (PV) wird das Laden der Fahrzeuge so gesteuert, dass der Eigenverbrauch der PV-Anlage maximiert wird. Dabei wird gezielt PV-Strom für die Fahrzeuge bereitgestellt.
Darüber hinaus kann die Energie aus erneuerbaren Energiequellen gespeichert werden, um den Strombedarf während Spitzenlasten oder Phasen geringer Energieproduktion auszugleichen. Dadurch kann das Unternehmen die Energieversorgung flexibler gestalten und potenzielle Netzüberlastungen vermeiden.
Elektromobilität spielt bei der Etablierung einer nachhaltigen Logistik eine zentrale Rolle. Durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen können erhebliche Reduzierungen der CO₂-Emissionen erreicht werden, insbesondere wenn die Akkus und der Betriebsstrom aus erneuerbaren Energiequellen stammen.
Damit Transport- und Logistikunternehmen ihre Klimaziele erreichen, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:
Durch die Umsetzung dieser Strategien und Maßnahmen können Transport- und Logistikunternehmen ihren Beitrag zur Verringerung von CO₂-Emissionen leisten und gleichzeitig die Entwicklung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Logistikbranche fördern. Es ist von großer Bedeutung, dass Unternehmen aktiv handeln und die Gelegenheiten, die sich durch Elektromobilität und grüne Logistik ergeben, nutzen, um den wachsenden Bedarf an Zustellungen und den Klimaschutz effektiv anzugehen.
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