Beim Kauf eines Elektroautos gibt es einige Dinge zu beachten. Ähnlich wie bei der Kompatibilität des Smartphone-Ladekabels mit der Steckdose gibt es auch beim Elektroauto verschiedene Ladekabel- und Steckertypen. Diese haben wir in diesem Beitrag übersichtlich zusammengefasst, sodass dein Ladezubehör richtig kombiniert wird.
Bei den Ladekabeln unterscheidet man zwischen vier verschiedenen Lademodi.
Das Mode-2-Ladekabel ist das Standardkabel zum Laden von Elektroautos und gibt es in den verschiedensten Varianten. Es wird meistens beim Kauf direkt mitgeliefert und ist für ein- bis dreiphasige Ladevorgänge ausgelegt. Das Elektroauto kommuniziert über eine Kontrollbox mit dem Ladeanschluss, die zwischen dem Fahrzeug- und Anschlussstecker geschaltet ist.
Das Elektroauto kann über dieses Kabel zwar an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose geladen werden, sollte aber eine absolute Notlösung sein, denn die Steckdose ist für eine derartige Dauerbelastung nicht ausgelegt, sodass es im schlimmsten Fall zum Kabelbrand kommen kann.
Das Mode-3-Ladekabel ist ein Verbindungskabel zwischen Ladestation und Elektroauto. Hierbei ist auch keine Kontrollbox vonnöten, denn das Elektroauto kommuniziert mit dem Ladepunkt auf direktem Weg.
Es gibt allerdings verschiedene Varianten des Mode-3-Ladekabels, da sie unterschiedliche Steckertypen besitzen. In Europa hat sich der Typ 2-Stecker als Standard durchgesetzt. Je nachdem welches Elektroauto du besitzt, brauchst du ein Kabel von Typ 2 auf Typ 2 oder von Typ 2 auf Typ 1. Die Mode-3-Ladekabel eignen sich für eine Ladeleistung bis 43 kW und lassen somit eine Schnellladung zu.
Mode-4-Ladekabel sind immer direkt an der Ladesäule verbaut und für hohe Ladeleistungen zwischen 50 und 150 kW ausgelegt.
Der Typ 1-Stecker ist ein einphasiger Stecker und erlaubt Ladeleistungen bis zu 7,4 kW (230 V, 32 A). Er wird vor allen Dingen von asiatischen und US-amerikanischen Fahrzeugherstellern verbaut und ist deshalb in Asien und den USA weit verbreitet. In Europa ist der Typ 1-Stecker eher unüblich, weshalb es bei uns kaum Ladestationen mit einem fest angebrachten Typ 1-Ladekabel gibt. Häufig liefern asiatische und US-amerikanische Fahrzeughersteller aber zwei Ladekabel mit zwei Anschlüssen auf dem deutschen Markt mit.
Der Typ 2-Stecker ist ein dreiphasiger Stecker und im europäischen am weitesten verbreitet, sodass er als Standard festgelegt wurde. Seit 2013 ist der Typ 2-Stecker europäische Norm. Er erlaubt im privaten Raum Ladeleistungen bis 22 kW (400 V, 32 A), während im öffentlichen Raum Ladeleistungen bis zu 43 kW (400 V, 63 A) möglich sind. Die meisten öffentlichen Ladestationen sind mit einer Typ 2-Steckdose ausgestattet, sodass sowohl Elektroautos mit Typ 1 als auch Typ 2-Stecker über ein Mode-3-Kabel geladen werden können.
Im Vergleich zum Typ 1-Stecker kann der Typ 2-Stecker an Ladestation und Fahrzeug verriegelt werden. Schließt du dein Auto ab, sind die Stecker fest mit der Station und deinem Auto verbunden und du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass der Ladevorgang unterbrochen wird.
Der CSS-Stecker gilt als Schnellladestandard in Europa. CSS steht für Combined Charging System, denn es können sowohl Wechselstrom als auch Gleichstrom über den Stecker geführt werden. Um das Prinzip kurz zu erklären: Die meisten Ladesäulen liefern Wechselstrom (AC), doch Elektroautos speichern die Energie im Akku als Gleichstrom (DC). Ergo muss das Elektroauto den Wechselstrom in Gleichstrom umwandeln, an der Schnellladestation übernimmt das allerdings die Station selbst, was eine höhere Ladeleistung ermöglicht.
Um von einer maximalen Ladeleistung zu profitieren, brauchst du den mit zwei zusätzlichen Leistungskontakten ausgestatteten CSS-Stecker, der im Grunde genommen eine Erweiterung des Typ 2-Steckers ist. Er unterstützt AC- und DC-Laden mit bis zu 170 kW. In der Praxis liegt der Wert eher bei 50 kW.
Der CHAdeMO-Stecker (CHAdeMO kurz für "Charge de Move") ist der Schnellladestandard aus Japan. Ähnlich dem Combined Charging System erlaubt auch er Ladevorgänge bis zu 100 kW, an deutschen Säulen jedoch eher selten zu finden, da an den meisten öffentlichen Ladestationen nur eine Leistung von 50 kW zur Verfügung steht. Diese reicht aber in der Regel völlig aus. Der CHAdeMO-Stecker wird vor allem von den Herstellern Nissan, Kia und Mitsubishi verwendet.
Der Tesla Supercharger ist ein Schnellladesystem speziell für Tesla-Modelle und eine modifizierte Version des Typ 2-Steckers. Eine Aufladung des Model S zu 80 Prozent findet innerhalb von 30 Minuten bei einer Ladeleistung von bis zu 120 kW (DC) statt.